Außengelände

Gräberfeld

Spiegel des Lebens nach dem Tod?
Eine Jahrhunderte lange Erinnerung an die Ahnen. Die Teilrekonstruktion des Gräberfeldbereichs.

Grabhügel und Grabgärten

Etwa 500 m vom östlichen Siedlungsende entfernt lag auf einem nach Nordwesten geneigten Hang das keltisch-römische Gräberfeld von Belginum. Auf beiden Seiten einer 400 m langen und bis zu 10 m breiten Straße wurden ab 400 v. Chr. von der keltischen Bevölkerung die ersten Hügelgräber aufgeschüttet. Auf das Hügelfeld folgte ein Flachgräberfeld mit Brandbestattungen. Die verbrannten Knochenreste der Toten wurden mit den Beigaben in Grabgruben niedergelegt. Vielgestaltig war die oberirdisch sichtbare Kennzeichnung im Gräberfeld: Hügel, mit Gräben begrenzte Familienbezirke, einfache menhirähnliche Quarzite, Grabplatten, steinerne Monumente. Nach der Aufgabe der Hügelsitte wurden Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. bis um 150 n. Chr. quadratische Gräberbezirke angelegt, die so genannten Grabgärten, die mit einer Mauer oder einem Graben eingefasst waren. Im 2. Jahrhundert n. Chr. standen in der Südwestspitze des Friedhofs mehrere pfeilerartige Grabmäler wie auch an der Straße nach Kleinich. Etwa zur gleichen Zeit wurde das Gräberfeld nach Süden erweitert und der Umfassungsgraben des Friedhofs um mehrere Meter südwärts verlegt und belegte eine Fläche von ca. 5 ha.
Außen nicht sichtbar war, dass die Toten im 4. Jahrhundert n. Chr. in Belginum nicht mehr verbrannt sondern körperbestattet wurden, möglicherweise ein Zeichen der fortschreitenden Christianisierung.
In der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts endet die über acht Jahrhunderte währende Belegung der Nekropole, gleichzeitig wird die Siedlung von Belginum aufgelassen.
Die Erinnerung an diesen besonderen Ort endete offenbar nicht in spätrömischer Zeit mit dem Wegzug der Bewohner aus Belginum. Beispiel hierfür ist Hügel 2. Im späten Mittelalter oder der frühen Neuzeit diente der Hügel dem Bernkastler oder Kleinicher Hochgericht als Hinrichtungsstätte. Dies belegt bis heute der Flurname “Hochgerichtsheide”.

Waffen aus Grab 2000

Grab 1344

Urne, Glasgefäß, Bronzefibel und Münzen aus Grab 2267

Saugfläschen eines Kleinkindes aus Grab 1863

Klappspiegel aus Grab 1900

goldene Armbrust-Fibel aus Grab 1330